Die aktuelle Zinsent­wick­lung auf dem Immobilienmarkt

Der Zinssatz für Baufi­nan­zie­rungen war in den vergan­genen Jahren günstiger wie nie zuvor. Unter anderem durch die steigenden Rohstoff­preise, die hohe Infla­tion, die Corona-Pandemie sowie die Unsicher­heiten in Bezug auf den Ukrai­ne­krieg haben sich die Bauzinsen seit Jahres­be­ginn stark erhöht.

Die Europäi­sche Zentral­bank hat bereits im Juni 2022 angekün­digt, den Ankauf von Staats­an­leihen zu beenden und den Leitzins, erstmalig seit elf Jahren, um 0,25 Prozent­punkte zu erhöhen. Eine weitere Erhöhung könnte im Lauf des Jahres folgen.

Stapel von Münzen mit Prozentsymbolen und einem kleinen Modellhaus, das die Zinsentwicklung auf dem Immobilienmarkt symbolisiert.

Die folgende Grafik zeigt die Zinsent­wick­lung der vergan­genen Monate. Exper­tinnen und Experten gehen derzeit davon aus, dass die Zinsen bis Jahres­ende weiter steigen werden. Die Mehrheit erwartet Kondi­tionen zwischen 3 und 3,5 %.

Unser Tipp

Zu Zeiten von niedrigen Darlehns­zinsen empfiehlt es sich eine lange Zinsfest­schrei­bung zu wählen. Es ist sehr wahrschein­lich, dass zukünf­tige Anschluss­fi­nan­zie­rungen zu höheren Bauzinsen abgeschlossen werden müssen.

Durch die Festle­gung einer langen Zinsfest­schrei­bung können Sie so das Risiko einer steigenden Kredit­rate minimieren.

Im Gegenzug empfehlen wir, sich in Zeiten von höheren Bauzinsen für eine kürzere Sollzins­bin­dung zu entscheiden. Eine kürzere vertrag­liche Bindung ermög­licht es Ihnen, von eventu­ellen Zinssen­kungen zu profitieren.

Eine weitere Möglich­keit bares Geld zu sparen bietet die Umschul­dung eines Kredits. Der Zinssatz eines Immobi­li­en­dar­le­hens ist im Normal­fall für einen vertrag­lich verein­barten Zeitraum gebunden.

Nach Ablauf dieses Zeitraums ist das Darlehen in der Regel nicht vollständig getilgt und es verbleibt eine Restschuld.

Nach Ende der Sollzins­bin­dung haben Sie entweder die Möglich­keit einer Fortfüh­rung der Finan­zie­rung bei der aktuellen Bank oder Sie schulden den Kredit zu gerin­geren Zinskon­di­tionen bei einem neuen Kredit­geber um.

In einigen Fällen wird Ihnen hier ein günsti­gerer Zinssatz als bei der seithe­rigen Bank angeboten.

Für den Verkäufer einer Immobilie

Die vorzei­tige Ablösung eines Immobi­li­en­kre­dits empfiehlt sich nicht immer. Oft besteht die Möglich­keit, dass der Käufer, nach Zustim­mung der Bank, den laufenden Kredit übernimmt und selbst abbezahlt.

Beide Parteien können in diesem Fall erheb­liche Kosten sparen. Bestehende im Grund­buch einge­tra­gene Grund­schulden müssen nicht gelöscht werden, sondern können übernommen werden.

Wichtig ist, dass der Käufer über in etwa die gleiche Bonität verfügt wie der bishe­rige Kreditnehmer.

Eine Bank achtet bei der Bonitäts­prü­fung überwie­gend auf gute Vermö­gens- und Einkom­mens­ver­hält­nisse, bevor einer Kredit­über­nahme zugestimmt wird.

Eine Hand ordnet Holzblöcke mit Symbolen an: ein Stapel Münzen, ein Händedruck und ein Prozentzeichen, das eine finanzielle Vereinbarung oder Verhandlung symbolisiert. Blauer Hintergrund.

Fazit

Eine Bank verlangt bei der vorzei­tigen Kredit­ab­lö­sung in den meisten Fällen eine Vorfäl­lig­keits­ent­schei­dung vom Kredit­nehmer, was erheb­liche Kosten verur­sa­chen kann. Alter­nativ besteht die Möglich­keit, dass das laufenden Darlehen durch einen Käufer zu denselben Kondi­tionen übernommen wird. Gerne beraten wir Sie als Ihr Ansprech­partner rund um die Immobilie, wie im Einzel­fall am besten vorzu­gehen ist.